Bevor wir uns für ein Betreuungsverhältnis entscheiden, möchte ich Sie und Ihr Kind gerne kennenlernen, da ich eine gute Beziehung zwischen Ihnen und mir elementar wichtig finde. Wir stehen in einem erziehungspartnerschaftlichen Verhältnis zueinander. Es ist mir wichtig, dass wir erzieherische Grundsätze miteinander abgleichen, bei denen das Wohl und eine positive Entwicklung des Kindes im Mittelpunkt stehen. Sollten sich diese sehr widersprechen, rate ich dazu, das Kind lieber anderweitig betreuen zu lassen.
Durch gute Absprachen zwischen Ihnen und mir soll es dem Kind erleichtert werden, sich in zwei Familien zurechtzufinden. Wichtig hierfür sind regelmäßiger Austausch, Vertrauen zueinander und Verbindlichkeit bei Absprachen. Sollten wir einmal nicht einer Meinung sein oder treten kleine Konflikte auf, bitte ich Sie, diese direkt anzusprechen, damit wir gemeinsam nach einer Lösung des Problems suchen können.
In kurzen „Tür- und Angelgesprächen“ beim Bringen oder Abholen tauschen wir uns über Geschehnisse des Tages oder der Nacht aus. Ich möchte Sie als Eltern durch meine Arbeit als Tagesmutter in der Erziehung des Kindes unterstützend begleiten.
Als Tagesmutter unterliege ich der Schweigepflicht. Nichts aus dem Bereich der Tagespflege wird an Dritte weitergegeben. Ich bitte auch Sie, Informationen an andere Personen nur achtsam weiterzugeben. Bei einer Kindeswohlgefährdung nach § 8a habe ich die Pflicht, diese dem Fachbereich „Kinder, Jugend und Familie“ sofort zu melden.
So verschieden Kinder sind, so verschieden kann auch die Eingewöhnung ablaufen. Für eine schnelle und sichere Bindungsbeziehung zu mir braucht Ihr Kind das Gefühl, dass Sie mir Vertrauen entgegenbringen und es gerne bei mir lassen. Dieser Abschied kann durchaus sehr unterschiedlich schmerzlich ablaufen. Eine individuelle Eingewöhnung ist mir von daher sehr wichtig. Bitte achten Sie darauf, dass Sie genügend Zeit und die nötige innere Ruhe mitbringen, damit wir nichts überstürzen müssen.
Ich richte mich bei der Eingewöhnung nach dem „Berliner Modell“, welches in den letzten Jahren sehr an Beliebtheit gewonnen hat, da es eine sanfte Eingewöhnung in die neue Umgebung ermöglicht und hilft, langsam Vertrauen zu mir als Tagesmutter aufzubauen. Hilfreich hierbei sind auch geliebte Gegenstände von zu Hause wie ein Kuscheltier, ein Kissen oder Schmusetuch.
Die Eingewöhnung gliedert sich in folgende Phasen:
In der Grundphase begleiten Sie Ihr Kind zu mir und bleiben gemeinsam für ca. eine Stunde. In dieser dreitätigen Phase beobachte ich Ihr Kind und nehme vorsichtig Kontakt zu ihm auf. Sie verhalten sich passiv, geben Ihrem Kind aber immer die Möglichkeit, in den „sicheren Hafen“ zurückkehren zu können.
Am vierten Tag beginnt nach dem Ankommen der erste Trennungsversuch, welcher allerdings nur etwa eine halbe Stunde andauert. Wichtig ist, dass Sie im Haus verbleiben und jederzeit zurückgeholt werden können. Ich versuche von nun an, Ansprechpartner für Ihr Kind zu sein, es zu versorgen und mit ihm zu spielen, um eine Vertrauensbasis aufzubauen. Die Reaktion des Kindes auf die Trennung von Mutter/Vater entscheidet über den weiteren Ablauf der Eingewöhnungszeit. Findet das Kind ins Spiel und lässt sich von mit beruhigen, werden die Trennungszeiten von der Bezugsperson in den nächsten Tagen verlängert. Weint das Kind allerdings schnell und lässt sich nicht von mir trösten, wird die Eingewöhnungszeit in der Regel auf zwei Wochen verlängert.
In der Schlussphase halten Sie sich nicht mehr bei mir zu Hause auf, sind aber jederzeit erreichbar, sollte die Bindung zwischen Ihrem Kind und mir noch nicht ausreichend gefestigt sein. Von einer erfolgreichen Eingewöhnung spricht man, sobald das Kind genügend Vertrauen zu mir aufgebaut hat, um sich von mir trösten zu lassen. Ein kurzer Protest bei Ihrem Weggang ist weiterhin okay. Sie können sich sicher sein, dass ich Sie jederzeit anrufen werde, sollte sich dieser Protest zu langanhaltendem Weinen ausdehnen.